„Grüne Couch“ – Klimafreundliche Gemeinde

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Festes Schuhwerk war empfohlen, als unser GRÜNER Bürgermeisterkandidat Frank Meidhof am Samstag in den „Goldbacher Bürgerwald“ rund um die Edelweißkapelle einlud. Und das war auch nötig, da der Gemeindeförster Dieter Allig die Gruppe Interessierter, darunter auch Patrick Friedl (Mitglied des Landtags) und Özcan Pancarci (Landratskandidat Grüne/SPD), in abgelegene Waldbereiche führte, um über die Folgen des Klimawandels und die bereits erfolgten Maßnahmen vor Ort und Stelle zu informieren.

Folgen des Klimawandels, wie längere Hitzeperioden, extreme Trockenheit und Dürre, häufigere Stürme, sowie Starkregen und milde Winter (Januar 2020 war der wärmste seit Wetteraufzeichnung) schilderte Herr Allig an verschiedenen Stationen.

Besonders die Fichten im Wald leiden darunter und stehen an manchen Stellen nur noch, weil  Spechte sie bewohnen. Viele von ihnen mussten gefällt werden und lagern nun mit Borkenkäferlarvenbefall im Wald. Herr Allig hofft auf einen nasskalten Frühling, dann würden Pilze die weitere Ausbreitung des Borkenkäfers eindämmen und die Qualität des Holzes nicht weiter schädigen. Der Einsatz chemischer Mittel sei keine Alternative und für die Entrindung der Baumstämme stünden nicht genügend Maschinen zur Verfügung.

Der Käfer befällt als Sekundärschädling auch andere Baumarten, besonders die von Hitze und Trockenheit geschwächten Buchen, Lärchen und Kiefern. Bei der Aufforstung gerodeter Waldflächen werde nun vermehrt auf klima- und schädlingsresistente Baumarten und Mischwald gesetzt.

Herr Allig ist sich sicher, dass sein, bereits mit dem Bayerischen Staatspreis für nachhaltige Forstwirtschaft ausgezeichneter Wald, umgebaut werden muss, soll er mit den Folgen des Klimawandels zurechtkommen. Am Saatcamp (ehemals Kohlemeiler) erklärt er die Aufzucht heimischer Baumarten wie Walnuss, Traubeneiche,Schwarznuss, Esskastanie und Hickorynuss. Zum größten Teil stammen sie von Goldbacher „Mutterbäumen“ . Diese haben den Vorteil, dass sie die hiesigen Verhältnisse schon gewohnt sind! Weiterhin setzt man in Goldbach auf den Anbau von trockenheitsresistenten Eichen, schnell wachsenden Douglasien und tiefwurzelnden Weißtannen. In 60-80 Jahren werden  – so Allig – kaum mehr Fichten im Wald stehen.

Die letzte Station des sehr abwechlungs- und lehrreichen Rundgangs war vor dem Grillplatz. Hier wurde in Zusammenarbeit mit örtlichen Imkern ein Lehrstand für Bienen geschaffen. Zusätzlich haben Herr Allig und seine Mitarbeiter die Straße dort mit Linden bepflanzt, in Zukunft wird dort eine blühende „Lindenallee“ entstehen  und genau wie die angelegten Blühstreifen die Bienen anlocken.

Zurück am Parkplatz an der Edelweisskappelle verabschiedete Frank Meidhof mit einem kleinen Präsent Herrn Allig und bedankte sich für die informative Führung.

Danach trafen sich die Teilnehmer noch im Mehrgenerationenhaus, mit Patrick Friedl, dem Sprecher der Grünen für Klimawandel und Naturschutz im bayerischen Landtag, Ozcan Pancarci um mit unserem Bürgermeisterkandidaten Frank Meidhof ins Gespräch zu gehen, welche Maßnahmen für Goldbach wichtig wären, um dem Klimawandel entgegenzutreten.

Um 18:00 Uhr beendete Frank Meidhof die Veranstaltung mit einem Dank an die anwesenden Gäste für die rege Teilnahme an der Diskussion.

Was ich mir als Ihr Bürgermeisterkandidat zum Thema „Klimafreundliche Gemeinde“ für unser Goldbach wünschen würde:

Zum Thema Ortsplanung

Beispiele:

  • die Unterstützung einer wassersensiblen Kommunalpolitik als Maßnahmen zur innerörtlichen Hitzereduktion
    • der Ausbau eines innerörtlichen Trennkanalsystems
    • intensive Pflege der renaturierten Gewässerflächen (wie bspw. der Aschaffauen)
    • wenn möglich, Öffnung des derzeit verrohrten Bachlaufs der Goldbach zur natürlichen innerörtlichen Kühlung
  • die Errichtung verschatteter Erholungsorte, z. B. im Bereich des neu zu gestaltenden Rathausumfelds und bereits vorhandener Spielplätze usw.
  • der Ausbau der Grünräume und Blühflächen und schattenspendender Stadtbäume
  • ein regelmäßiger Baumersatz bei Klimaschäden
  • der Ausbau abgeschatteter Wartebereiche für den öffentlichen Nahverkehr
  • die Errichtung öffentlicher Trinkwasser-Brunnen zur Vorbeugung von Dehydrierung gefährdeter Bürgergruppen (Senioren, Kinder, Menschen mit Hinderung usw.)
  • Langfristig, Ausbau der Infrastruktur hin zum sog. „Digitalen Dorf“ – Beispiele: smarte Straßenlaternen leuchten hier nur wo sie gebraucht werden, sind dimmbar, messen die Luftqualität und dienen als öffentliche Hotspots; öffentliche Gebäude werden intelligent beheizt und belüftet ; der Aufbau intelligenter Mobilitätsketten aus Bus, Bahn, Fahrrad und Clever-Shuttle => ggf. mittels Goldbach-App
  • eine effiziente und nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung
    • Weiterentwicklung kommunaler Grünflächenerhaltungs- und Entsiegelungsprogramme
      • Entsiegelung und Begrünung nichtgenutzter Verkehrsrestflächen (Kreisel, Verkehrsinseln usw.)
      • Entsiegelung öffentlicher Stell- und Parkflächen

Zum Thema Klimaverträgliches Bauen

Beispiele:

  • Maßnahmen zur Klimaanpassung in der Bauleitplanung festlegen
    • Festlegung der Bebauungsdichte
    • Frischluftschneisen einplanen
    • Vorgaben zur Gebäudeausrichtung
    • flächensparende Bebauung
    • Information der Bürger zu öffentlicher Förderung von Passiv-Häusern
    • Empfehlungen zur Entsiegelung von Freiflächen
    • Planung von Beschattung und Begrünung von Fassaden und Dachflächen, auch zur Stärkung der Artenvielfalt
    • Empfehlung zur Baumbepflanzung bzw. Einführung einer Baumschutzverordnung
  • Informationen bezüglich Fördermaßnahmen zum Einbau erneuerbarer Energien (z.B. Photovoltaik und Solarthermie)
  • Empfehlung zur Entsiegelung von Hinterhöfen
  • Informationen für Hausbesitzer zur öffentlichen Förderung von Regentonnen, Zisternen und Rigolen zur Regenwasserrückgewinnung und -Speicherung
  • Entsiegelung von ungenutzten Industrieflächen

Zum Thema Kreislaufwirtschaft

Beispiele:

  • Goldbach-App als Online-Plattform für effizientes Teilen:
    • Vermietungsplattform für Alltagsgegenstände (z.B. für Gartengeräte und Agrarbedarf, Baumaschinen usw.)
    • lokale Kleinanzeigen
    • Second-Hand-Baumarkt – Plattform für gebrauchte Baumaterialien
    • Foodsharing-Projekte zur Lebensmittelrettung
    • Erdaushubbörse
    • Gebrauchtmöbelmarkt
    • Vermittlung von Windelwäscheservice-Stellen
    • kostenloses Geschirrmobil: private Feste feiern ohne Reste (Ausstattung: Spülmaschine, Gedeckteile + Besteck)
  • Marktplatz am Rathaus für Veranstaltungen wie:
    • regelmäßiger Second-Chance-Markt (Flohmarkt/ Gebrauchtwarenmarkt/ Warentauschtag – Motto: Verschenken statt Verschwenden)
  • kommunale Initiativen:
    • Unterstützung von sog. Reparaturcafes (z. B. derzeit Fahrrad-Reparaturwerkstatt im MGH)
    • Unterstützung von Unverpackt-Initiativen
    • Pfandbechersysteme statt Einweg- bzw. Wegwerfbecher
  • päd. Führungen für Kindergärten und Schulen zum Thema nachhaltige Abfallwirtschaft und „Was wir für eine gute Zukunft tun können….?“

Zum Thema Katastrophenschutz

Beispiele:

  • die örtlichen Gefahrenlagen ermitteln und nach Art und Umfang fortschreiben – geeignete Gefahrenabwehr entwickeln
  • die örtliche Feuerwehr und lokale Rettungsdienste unterstützen und Ausrüstung in Stand halten
  • Werbung für die freiwillige Mitarbeit bei Feuerwehr- und Rettungsdienst unterstützen
  • Gesundheitsschutz der Bürger während Hitzeperioden und Extremwetterlagen gewährleisten