Frank Meidhof Grüne Couch

„Grüne Couch“ – Mobilität

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Erste Eindrücke der Grünen Couch… Ausführlicher Nachbericht in Kürze auf meiner Homepage unter www.frank-meidhof.de.Schaut mal vorbei!

Gepostet von Frank Meidhof am Dienstag, 24. September 2019

Die Grüne Couch am 23. September 2019 mit Verkehrsplaner Michael Schmerbauch und Bürgermeisterkandidat Frank Meidhof

Frank Meidhof, Grüner Bürgermeisterkandidat in Goldbach, traf sich mit Michael Schmerbauch, Verkehrsplaner der Stadt Aschaffenburg, um über das Thema Mobilität und Verkehr zu sprechen. Allerdings fand das Gespräch nicht in einem Büro oder Konferenzraum statt, sondern auf der Grünen Couch, auf der Meidhof während des Wahlkampfs interessante Gäste zur politischen Diskussion einlädt. Zu dieser Auftaktveranstaltung stand die Couch, dem Thema Mobiliät entsprechend, am Rande der von Autolärm überlagerten Südspange in Goldbach.

„In Aschaffenburg gehen über 3000 Menschen auf die Straße, um für ein Umdenken in der Klimapolitik zu demonstrieren, in ganz Deutschland über 1,4 Millionen“, resümiert Meidhof die politischen Geschehnisse der vergangenen Woche. „Straßenverkehr belastet das Klima, Verkehrslärm beeinflusst vielerorts unsere Lebensqualität, aber Mobilität ist in der heutigen Zeit unerlässlich. Ich wünsche mir für uns und unsere Kinder eine klimafreundlichere Mobilität“, so Meidhof. Wenn die Goldbacher mehr mit dem Fahrrad und zu Fuß unterwegs wären, würde das den Lärm und die Umweltbelastung bereits drastisch reduzieren, sagte der Bürgermeisterkandidat. „Warum sind in Goldbach die Straßen so eng, dass es nur wenig Platz gibt für Fußgänger und Radfahrer? Gibt es dafür historische oder städtebauliche Gründe?“, fragte er Schmerbauch.

Der Experte erwiderte, dass die Straßen früher so gebaut wurden, dass zwei Fuhrwerke aneinander vorbeifahren konnten. Heute bietet das ausreichend Platz für zwei Autos im Begegnungsverkehr, sie seien aber nicht breit genug, um allen Verkehrsteilnehmern eigene Wege und Bewegungsflächen zu bieten. Das führe zum Mischverkehr, der besondere Rücksichtnahme und Toleranz errfordere. Mit der Automobilisierung sei die „Flüssigkeit des Verkehrs“ zu einem bestimmenden Prinzip geworden, das noch heute – „leider auch bei der Polizei“, so Schmerbauch – höher bewertet werde als die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer.

Meidhof wünscht sich mehr Mut der Bürger, die Straßen zurück zu erobern, und Mut der Kommune, „qualitative Verkehrsbereiche für alle Teilnehmer“ zu schaffen. Er fordert „ausreichend Platz für Fuß- und Radverkehr, attraktive Aufenthaltsbereiche an Fußwegen, niedrige Geschwindigkeit für den motorisierten Verkehr und geeignete verkehrsbauliche Maßnahmen für gute Sichtbeziehungen zwischen allen Verkehrsteilnehmern“.

Schmerbauch zitierte zustimmend aus einer Studie, wonach viel mehr Menschen das Fahrrad nutzen würden, wenn sie sich in engen Straßen, an Kreuzungen sowie vor oder neben Autos sicherer fühlten. Er betonte: „Es darf kein besonderer Mut nötig sein, um Fußwege oder das Fahrrad zu benutzen.“ Schmerbauch erklärte: „Dem Radfahrer muss der gleiche Anspruch an die Straßennutzung eingeräumt werden wie dem Autofahrer. In sogenannten Fahrradstraßen hat der Fahrradfahrer sogar Vorrang.“ Radschnellverbindungen könnten für überörtliche Fahrten und im Berufsverkehr hilfreich sein. Meidhof wies an dieser Stelle auf den zunehmenden täglichen Berufs- und Pendelverkehr hin. Diese Autofahrer könnten durch attraktivere Radverkehrsangebote gegebenenfalls einen Anreiz zum „Umsteigen“ bekommen.

Für Goldbach seien „Tempo 30 auch auf den Hauptverkehrsstraßen sinnvoll, eine sichere Verbindung für Fußgänger und Radfahrer nach Aschaffenburg sowie gut ausgebaute Radwege zwischen den Ortsteilen wichtig “, so Schmerbauch übereinstimmend mit Meidhof. Im weiteren Verlauf des Gesprächs stellte sich heraus, dass Goldbach gar nicht so schlecht aufgestellt sei, vieles sei gut zu Fuß erreichbar. Aber bei den Bürgern sei ein Umdenken nötig, um bestehende Angebote auch zu nutzen. Die Verwaltung hingegen müsse das Angebot für den Rad- und Fußverkehr noch attraktiver gestalten. Bei der Planung von Mischflächen in Neubaugebieten, besonders bei überdachten Stellplätzen für Räder, gebe es beispielsweise noch Verbesserungspotenzial. Die Radwegführung am Westend, fehlende Absenkungen an Bordsteinen sowie der im Weg stehende Ampelmast im Kreuzungsbereich Bahnhofstraße sollten zügig korrigiert werden, forderte Frank Meidhof.

Ein Gast aus dem Publikum fragt Schmerbauch, ob mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger durch mehr Einbahnstraßen zu erreichen sei. Schmerbauch sagte, er halte dies für keine geeignete Lösung, da Einbahnstraßen lediglich den Verkehr in andere Straßen verlagern und gar noch beschleunigen. Tempo 30 sei eine der Aschaffenburger Straße angemessene Geschwindigkeit. Eine Geschwindigkeitsreduzierung auf Linienwegen des ÖPNV stelle grundsätzlich einen Zielkonflikt dar – in solchen Fällen sei ein Dialog mit den betroffenen Verkehrsunternehmen nötig, Nutzen und Nachteile sollten sorgfältig abgewogen werden. Ein konkurrenzfähiger ÖPNV könne und müsse eine tragende Säule klimafreundlicher Mobilität sein.

Meidhof und Schmerbauch waren sich einig, dass der ÖPNV im ländlichen Raum in Zukunft stärker zu flexiblen und bedarfsorientierten Angeboten tendieren wird (z. B. Rufbus). Wünschenswert wäre eine flächendeckende Carsharing-Flotte, zu der z. B. nach Betriebsschluss auch kommunale Fahrzeuge herangezogen werden könnten.

Meidhof und Schmerbauch zeigten sich davon überzeugt, dass der technische Fortschritt alleine die Klimaprobleme nicht lösen werde. Stattdessen sei es notwendig, dass die Menschen sich klimafreundlicher verhalten – dafür brauche es keine Verbote oder zusätzliche Steuern, sondern positive Anreizen. Das müsse schon Bestandteil der Kindererziehung und im Schulalltag werden.

So gelangte das Gespräch wieder an seinen Ausgangspunkt zurück, an dem Meidhof davon sprach, wie wichtig geeignete und sichere Verkehrsstrukturen und die Belebung des Rad- und Fußverkehrs seien, auch um unsere Kinder zu einer mündigen und klimaschützenden Generation zu erziehen.

H.H

Mit unseren Kindern in eine gute Zukunft!

Was ich mir als Ihr Bürgermeisterkandidat zum Thema „Mobilität“ für unser Goldbach wünschen würde:

Zum Thema Autoverkehr und Verkehrswegeplanung

  • Ausbau der Verkehrssicherheitsbereiche für Fußgänger – besonders für unsere Kinder
  • Innovativer Ausbau von sog. Mobilitätsketten – bspw. durch Integration kommunal geförderter Carsharing-Modelle
  • Ausbau der E-Tanksäulen und Schnell-Ladestationen auf öffentlichen Parkplätzen, an Einkaufszentren etc. zur Unterstützung des infrastrukturellen Ausbaus zukünftiger und zugleich nachhaltiger Antriebstechnologien (wie E-Mobilität)
  • Erschließung kommunaler Förderprogramme zur Gewinnung regenerativer Energien zum nachhaltigen Unterhalt des Individualverkehrs
  • Absenkung der Bordsteine auf Niveau 0 an Querungsstellen – für Senioren, Menschen mit Behinderung, Kinderwagen und an Radfurten

Zum Thema Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV)

  • Vernetzung von regionalen und überregionalen Verkehrsverbänden für günstige Preise des ÖPNV (365-Euro-Ticket, vergünstigte Verkehrsabonnements, Ausweitung des Jobticket-Bereichs Großraum Frankfurt bis Pendlerregion Aschaffenburg usw.)
  • Sicherstellung der hohen Bustaktung besonders für Berufspendler und Schüler nach Aschaffenburg ab Goldbach Hauptort und alle Ortsteile
  • Bedarfsanalyse „Bahnstopp Goldbach“
  • Digitale Anzeigetafeln an Bushaltestellen
  • Einführung innovativer Mobilitätshilfen zur Unterstützung des ÖPNV wie elektrische Tretroller, elektrische Krankenfahrstühle und Rollatoren im Verleih der Kommune
  • Überdachte und diebstahlsichere Fahrradabstellplätze an Bushaltestellen und in unmittelbarer Nähe zu innerörtlichen Einkaufsmöglichkeiten.

Zum Thema Radverkehr

  • Errichtung einer Fahrradstraße (Ost-West-Verbindung) über Lorenz-Heim-Straße – Borngasse – Am Wingert – Dammer Weg
  • Bau einer sicheren Radwegverbindung nach Unterafferbach
  • Umsetzung der Radschnellverbindung „Aschafftal“, Südvariante

Zum Thema Fußverkehr

  • Planung und Bau gut ausgeleuchteter Fußgänger- und Wartebereiche (ÖPNV), für einen sicheren Zu-Fuß-Betrieb in unserer Gemeinde
  • Schaffung von „Fußgänger-Schnellverbindungen“ im Ortskern (im Zuge des B-Planungsverfahrens)